Herzensbildung ist das Gegenstück zu Wirtschaftsbildung

Herzensbildung schärft den Blick

Es gibt die Betriebswirtschaft, das Business, die das Geld, die Profite sichern.
Es gibt die Kultur des Herzens, die die menschliche Weiterentwicklung sichert.

Das materielle Wachstum, der tägliche Konsum und die laufende Produktion sind der Wirtschaftsmotor.
Das gemeinnützige Lernen, die vertiefende Schulung und die geistige Entwicklung sind Herzenskultur, der Menschlichkeitsmotor.
Und so sind sie Gegenstück, nicht Gegensatz, eine Ergänzung, keine Bekämpfung.
Im großen Sinne möglicherweise vergleichbar mit Yin und Yang,
dem vielerorts bekannten Kreis vom Zusammenwirken von Mann und Frau.
Da wie dort, ist einer der beiden Gegenstücke unterdrückt.

Das ganze Land und seine Wesen sind daher in Produkte und Dienstleistungen eingeteilt, einzig um einen Verkaufspreis zu erzielen.
‚Das System‘ und ihr Diener, die Marktwirtschaft haben dies festgelegt für Pflanzen, Tiere und die Lebenszeit der Menschen.
Dies ist der Status Quo und die inzwischen dazugehörende Ausbeutung, das momentane Gesetz.
Eine Idee, eine Dienstleistung, ein Lebewesen, welche keinen Profit einbringen, sind verloren.
Geld ist der Basisstoff des Überlebens, deshalb ist Kulturarbeit zu einer aussterbenden Spezies geworden.
Denn Kultur – wie ich sie verstehe – ist nicht berechenbar und sie ist auch nur in geringstem Maße käuflich.

Ich will also neben meiner Tätigkeit als bildender, gestaltender und sozialer Mensch hier in diesem Blog eine Stimme sein
für die Wiederauferstehung von Soziokultur, verstanden als Zusammenarbeit von Kulturschaffenden.
Sie erscheint mir als das wichtige, ja, notwendige Gegenstück zur alles vereinnamenden Markt- oder Verkaufswirtschaft.
Beide können ohne den anderen aber nur kurzfristig überleben und mir scheint, es wird immer deutlicher sichtbar:
‚Das System‘ strahlt keine Freude, immer weniger Ziele und zunehmenden Unfrieden aus,
ohne Liebe und ohne Kultur läuft ‚Es‘ ihrem Ende entgegen.
Das Essen, das Trinken, das materielle Schaffen, das Haben und Besitzen ist der Verdienst der Wirtschaft,
das soziale Wohlergehen, die menschliche Weiterentwicklung ist der Sinn von Kultur.
Wirtschaft und Kultur – zeitgenössische Kultur – beide brauchen einander.

Soziokultur kann deshalb entscheidend sein und es wird dringend Zeit, ihr finanziellen Raum zu verschaffen.
Sie braucht also zumindest ein Grundeinkommen.

Denn das Erkennen des persönlichen Talents, das Mutfassen für Veränderung, das Achtgeben auf die Natur,
die Hinwendung zum Andersdenkenden,  das Loslassen des Eigensinns, das Öffnen der Schallklappen,
die Suche nach dem Sinn, der Blick zum Glück kann entscheidend sein.
Und alles das und vieles mehr kann soziokulturelle Arbeit und Entwicklung aufzeigen und anregen.
Und viele von uns benötigen diese Eigenschaften dringend schon wie Brot.

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Günther Floner

Mein Name ist Günther Floner. Ich bin Kulturarbeiter, bildender Künstler und Sozialberater. Meine Ziele sind viel freie Zeit zum Nachdenken, frische Luft beim Lernen und nur das zu tun was ich liebe.

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