Der Wiener Zetteldichter Helmut Seethaler,
als Lyriker ein sensibler Beobachter unserer Zeit,
zeichnet Wortbilder, die wohltun und wehtun gleichzeitig.
„. . . keine unterbrechung des immermehr
 des weiterweiter
 keine fragen nach sinn
 und notwendigkeit
 nur ablenkung von allen fragen . . .“
Als lebenslanger Kämpfer für Kultur und Freiheit
kann er herausragend hineinsehen in ein Drama,
dass lautlos nach soziokulturellen Antworten schreit.
„. . . und wenn einer scheitert
 weil er nicht mehr mitkann
 oder zuviele fragen stellte
 und keine
 ablenkenden antworten akzeptierte
 und wenn noch mehr scheitern
 so geht uns das nichts an . . .“
Und diese Haltung scheint ungeschriebenes Gesetz,
wie es auch  die Geschichte vom Himmel und von der Hölle  klar ausdrückt.
„Das Scheitern der andern geht uns nichts an“ ist das Gebot der Stunde,
vor allem deshalb, um nicht vielleicht dann auch selbst in Gefahr zu geraten auszuscheiden.
Für die offenherzige, ja lebenswichtige Humanität
braucht es bei diesem gnadenlosen Wettlauf also in erster Linie weit reichenden Mut.
„. . . nur nicht kümmern um andere
 sonst verkümmern wir selber
 und können nicht mithalten
 mit dem ständig steigenden Tempo
 und wieviel auch scheitern
 noch mehr wird glauben gemacht
 daß gerade sie es schaffen werden
 und je mehr einige es schaffen dürfen
 umso mehr können andere
 es niemals schaffen“
Helmut Seethaler zeigt sich sonst nie in Büchern oder Artikeln, er will im Original erkannt werden.
Seine Pflückgedichte können Sie seit über 40 Jahren auf Ihren Wegen durch Wien
an Laternen, Säulen, Bäumen oder Wänden entdecken.
Herzlichen Dank hiermit für diese Ausnahmegenehmigung.


 
																			 
																			 
																			



 
																											 
																					 
																											 
																											 
																					