Der Schwalbenschwanz wohnt im Kulturgarten

Erstveröffentlichung am 25. August 2018

Ein Schwalbenschwanzbaby
Das Schwalbenschwanz-Baby ist immer hungrig. Es will groß und noch schöner werden.

Der Papilio machaon, der Schwalbenschwanz ist ein Schmetterling.
Natürlich ist er gefährdet, so nennt man das, wenn Wesen kaum mehr Lebensraum finden können.
Am liebsten isst er Fenchel oder Dill, zwei heimische Gewürzkräuter.
Da erkennt man gleich: kein Wunder, dass er langsam stirbt, der schöne Schwalbenschwanz.
Wer sät die noch wirklich, diese Pflanzen. Wer hat noch die Muße dazu und den Langmut?
Und wenn, wer will sie dann auch noch teilen mit Raupen.
Raupen, so nennt man die Schmetterlings-Kinder alle. So auch die Schwalbenschwanz-Mädchen.
Und wie wir gesehen haben, schmeckt er ihnen, der Fenchel im Kulturgarten wild&frei.
Sie haben Glück und wir auch, denn der Fenchel ist wirklich vom Samen herangewachsen und gedeiht vorzüglich hier bei uns in der Buckligen Welt rund um das leise Kulturhaus Die kleine Burg.

Ein zweites Schwalbenschwanzbaby
Er ist wirklich wählerisch bei seiner Nahrung, der kleine Schwalbenschwanz. Das ist auch ein Mitgrund, warum einer wie der Schwalbenschwanz zu den stark gefährdeten Spezies zählt.

Der Fenchel, die Dille und ein paar Karotten – auch eine Lieblingsspeise von den Papilio-Machaon-Kindern – wachsen heran zwischen wilden Kräutern. Das ist nicht selbstverständlich, wie ja alle wissen, die wirklich ernsthaft versuchen, Lebensmittel aufzuziehen.
Ihnen ist bewußt, dieser Beruf braucht zuerst einmal weise, erdverbundene Lehrer und ihr Wissen und ihre Erfahrung. Und dann, wenn diese scheinbar unüberwindbare Hürde genommen ist kommt die lange Lehre. Das braucht Zeit und kostet Schweiß.
Zeit heißt Jahre, viele Jahre und Geduld. Ganz, ganz viel Geduld und Kraft für Rückschläge und alles was man Misserfolge nennt.
Hagel, Sturm und Hitzephasen sind kein Phänomen, welches die Hüter der Natur kalt lässt. Unwetter in Ruhe hinter geschlossenen Fenstern und vor Bildschirmen verfolgen, ist für sie nicht denkbar.
Nein, die Jahreszeiten und deren immer weiter ausschlagenden Spitzen gehen unter ihre Haut.
Tief.
Und das ist das Glück, diese Tiefe.
Der Fenchel und der Schwalbenschwanz sind zwei kleine Teilchen davon.
Ein Lebensmittel-Aufzieher hat viel von diesem tiefen Glück.
Fortsetzung folgt.

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